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Allgemein

Kommt der Computer-Supergau?

Vermeintliche (?) Lieferengpässe bringen auf Hardware angewiesene Firmen in Notlage
Computer-Supergau

Ich bin ja kein Freund von schlagzeilentechnischen Superlativen. Das hatte ich ja bereits in meinem Artikel „Macht der Worte“ näher beschrieben. Aber in diesem Fall scheint mir das Wort „Computer-Supergau“ schon notwendig und begründet. Das Titelbild ist übrigens bewusst schwarz. So wie ein Bildschirm ohne Strom.

Worum es geht: Ich habe vor einer Woche mit einer Firma telefoniert, die Server anbietet. Eigentlich wollte ich da Neukunde werden. In einer vorgespielten Krise muss man sich immer einen Ausweg offen halten und schauen, was der Markt noch so her gibt. Einen neuen Web-Server wollte ich mieten, um darauf – wie der Name schon sagt – Internet-Seiten zu legen. Leider konnte mir die Firma kein Angebot mehr machen. Warum? „Weil wir seit über einem Jahr keine Teile mehr bekommen“. Teile bedeutet: Die Firma baut Server (ob für Web oder für mittelständische Betriebe vor Ort) zusammen aus ausgesuchten Komponenten. Und einige davon sind nicht mehr lieferbar. Nicht alle Teile – kein Rechner.

„Dann ist eben nichts mehr da“

Hm. Das hat mich jetzt erst mal nicht wirklich verwundert, weil ja jeder momentan nur noch die Krisenbrille auf hat, aber im zweiten Moment war ich dann doch etwas schockiert. Die Firma ist keine kleine Klitsche. Sie gibt es seit Jahren. Die Kontakte zu den Hardware-Lieferanten und vielleicht auch direkt zu den Herstellern sollten auf so lange Zeit aufgebaut worden sein. „Sicher, aber wenn auf dem Markt nichts mehr da ist, dann ist eben nichts mehr da“.

Was bedeutet das: Man stelle sich vor, durch einen Stromausfall oder durch andere „unvorhersehbare Ereignisse“ – wir kennen das ja aus den vergangenen zweieinhalb Jahren – gehen reihenweise irgendwelche Komponenten kaputt, die man nicht mehr austauschen kann, weil man keine mehr davon hat. Sicherlich – so wurde mir versichert – wären die Lager noch voll mit Ersatzkomponenten. Aber die sind wirklich nur „Ersatz“ für bereits im Einsatz befindliche Server. Und wenn die dann weg sind ist Schicht im Schacht. Was passiert dann? Dann kommt es wirklich zu einem Computer-Supergau. Weil dann gar nichts mehr geht: Web-Server fallen aus, Betriebe können ihre Software nicht mehr nutzen, etc. Der Weg in die Steinheit ist vorpgrogrammiert. Irgendwie habe ich kein gutes Gefühl bei der Sache.

P.S. Notebooks und andere technischen Geräte mit Prozessoren und Chips drin, steigen seit Wochen im Preis. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Diskussion

In diesem Fall scheint mir das Wort "Computer-Supergau" schon notwendig und begründet. Das Titelbild ist übrigens bewusst schwarz. So wie ein Bildschirm ohne Strom.