Mal ehrlich: Es nervt doch schon lange, oder? Heute plingt‘s zwar meistens nur noch – selbst die hartgesottensten Individualisten haben eingesehen, dass das randomisierte Abspielen heiß geliebter Best-of-Stücke nicht mehr als Kakofonie sein kann – aber selbst diese eigentlich ursprünglich nicht als penetrant wahrgenommene Meldung des Smartphones tut doch nur noch eines: Es versetzt das Gehirn in einen permanenten negativen Dauerzustand.
Ist es nicht so, dass das Cerebrum eh schon jede Menge Arbeit hat, die gewiss wichtiger ist, als die Information zu verarbeiten, dass eine Messenger-Nachricht gekommen ist, eine E-Mail, oder jemand irgendwelche Katzenvideos verschickt? Mal ganz ehrlich: Wenn‘s wirklich wichtig wäre, würde derjenige, der etwas mitzuteilen hat, doch einfach anrufen, oder ist das zu archaisch?
Neurobiologen behaupten, dass diese Ablenkung gewollt sei. Das Prinzip ist einfach: Ist man einmal abgelenkt, möchte das Gehirn diesen Zustand beibehalten. Weil: Es könnte ja wieder ein wichtiges Katzenvideo ankommen.
Mal weg vom Sarkasmus hin zu den Fakten: Einmal abgelenkt von dem … Pling … braucht man etwa 10 Minuten, bis man sich wieder auf seine eigentliche, sicherlich wichtigere Aufgabe konzentrieren kann. Wer gut in Mathe ist, kann ja mal ausrechnen, wie viel Pling es braucht, um einen 8-Stunden-Tag mit null Aufmerksamkeit zu überstehen.
Es kommt aber noch schlimmer: Wer zwischendurch ständig das Handy checkt verringert seine Reaktionszeit und riskiert Unfälle (im Auto, beim Gehen, beim Laufen). Allein, dass das Smartphone im Büro in greifbarer Nähe liegt, kann sich schon negativ auf das Arbeitsgedächtnis auswirken.
Wie wäre es mal mit einem guten Gespräch? Soziale Kontakte pflegt man nicht über Messenger. Handys kann man tatsächlich auch als Telefon nutzen – ehrlich, kein Witz! Und miteinander sprechen soll auch wertvoller und tiefgründiger sein als ein … Pling!
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