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Nachgedacht

Die Bauern kommen. Bin dabei!

Manchmal muss man seine Meinung revidieren | Panik im Bauernverband | Wird das epic?
Quelle: https://t.me/SpunktNEWS

Meinen Artikel „Und plötzlich heulen sie alle laut rum“ habe ich mit dem Wissen geschrieben, das mir an dem Tag vorgelegen war, als ich ihn schrieb. Zwischenzeitlich habe ich mich in verschiedensten Quellen informiert: Mehrere O-Töne aus unterschiedlichen Ecken – pro und contra. Die einen schimpften wie ich über Subventionen, darüber, dass die Landwirte ihre PS lieber aufs Feld gebracht hatten, als uns gegen die C-Politik zu unterstützen. Andere zogen mit der Glyphosat-Sache gegen die Landwirte ins Feld. Ja, da kann man teilweise zustimmen, aber seit Corona wissen wir, dass sich selbst der Gescheiteste einen Maulkorb hat überstülpen lassen. War es für die Landwirte der von der Politik oder der des Verbandes? Ich frage natürlich nur für einen Freund…

Es geht nicht um den Verband, es geht um den Menschen

Und dann habe ich mir auch ein paar Landwirte angehört und Pro-Stimmen. Carsten Jahn vom Telegram-Kanal Team Heimat zum Beispiel brachte die Nuss halbwegs zum Zerknacken als er schrieb, dass es nicht um Verbände oder Gewerkschaften gehe, sondern um die Landwirte und die Arbeiter in Persona. Eigentlich um uns alle. Denn ohne uns wären wir nichts. Und als sich dann auch noch ein paar Landwirte vermutlich unabhängig voneinander von ihrem Verband (ich weiß nicht ob es mehrere Bauernverbände gibt) distanzierten, war mir klar, dass es offenbar kein gekünstelter Marketing-Gag war, sondern ein Hilfeschrei von Menschen, denen es – wie vor über einem Jahr in Holland – nun auch in Deutschland an den Kragen gehen soll. Hatten wir nicht auch Solidarität für Holland empfunden? Dann verdammt nochmal doch jetzt auch für unsere Landwirte.

Der 8. Januar 2024 ist „nur ein Termin“

Deshalb bitte ich um Entschuldigung und ziehe meinen Hut vor dem, was alles kommen soll. Noch schweigt man sich ja offiziell aus. Es wird allerdings schon gemunkelt, dass der 8. Januar 2024 „nur ein Termin“ sei. Soweit ich es verstanden habe, werden nicht nur die Bauern sondern viele andere Betriebe (Lebensmittel, Transport, Metzger, Einzelhändler, Autohäuser etc.) nachher und bereits auch schon vorher einiges auf die Straßen Buntlands bringen, das im schlimmsten oder besten Fall (je nachdem, auf welcher Seite steht) die Republik mehrere Tage lahm und alles zum Erliegen bringen wird. Ich werde keine weiten Strecken fahren, aber vielleicht stelle ich mich mit in den Stau, falls einer ist. Drei Bier in der Kühlung und auf geht’s! Trallala! Die vergangenen Jahre waren Weihnachten und Silvester doch recht fad, oder? Dieses Jahr bekomme ich meinen Puls vor lauter Spannung gar nicht mehr runter. Hab heute in Tschechien gleich mal für ein paar Tage vorgesorgt. Man kann ja nicht wissen, wie lange die Chose tatsächlich dauern wird. 15. Januar Berlin? Vielleicht. Aber nur dann, wenn es kein Funktionärsschmarrn wird. Wenn das Volk endlich gemeinsam aufsteht, bin ich (noch einmal) dabei. Aber dann auch ein letztes Mal. Die vergangenen Jahre haben mich echt ermüdet.

Panik im Bauernverband

Gerade habe ich auf Telegram einen Beitrag gelesen, der auf die Facebook-Seite eines gewissen Wolfgang Hübner verweist. Dieser fasst in einem öffentlich zugänglichen Kommentar die vermeintliche Situation hinter den Kulissen für den einen oder anderen in Teilen süffisant zusammen. Da der Text für jeden lesbar ist, gehe ich mal davon aus, dass Herr Hübner nichts dagegen hat, dass er geteilt wird. Sollte er das nicht wollen, möge er mir das mitteilen. Ich distanziere mich natürlich vom Inhalt des Textes, gebe lediglich die Meinung des Verfassers wider – unkorrigiert. Hier der Text:

„Panik im Bauernverband!
Die Führung des Deutsche Bauernverbands spukt Gift und Galle. Denn die traditionell fest in CDU-Hand befindliche Organisation sieht ihre am 8. Januar beginnende Aktionswoche gegen die Regierungspläne für die Streichung des Agrardiesels und der Kfz-Steuerbefreiung in Gefahr. Nicht etwa wegen möglicher staatlicher Repressionsmaßnahmen, sondern weil „Schwachköpfe mit Umsturzfantasien, Radikale sowie andere extreme Randgruppen und Spinner“ danach strebten, die Aktionswoche zu „kapern“. Und davon, welch Überraschung, distanziere man sich „aufs Schärfste“.

Da es in Deutschland, sehr im Gegensatz zu einigen Nachbarländern, bereits für revolutionsverdächtig gilt, wenn überhaupt mal politischer Protest jenseits der Verbandsbüros oder Parlamentsräumen stattzufinden droht, ist die Panik der Bauernfunktionäre verständlich. Sie haben sich ja noch kaum erholt von dem machtvollen Spektakel der aufsässigen Traktorenflut in Berlin. Dort musste der Verbandspräsident Joachim Rukwied, selbstverständlich CDU-Mitglied, neben dem kleinlauten grünen Landwirtschaftsminister Özdemir notgedrungen den Volkstribun spielen, um die aufgebrachten Mitglieder irgendwie zu beruhigen.

Und auch die bei dieser Gelegenheit angekündigte Aktionswoche ist ja nicht dazu gedacht, den Konflikt mit der Ampelkoalition anzuheizen, sondern Dampf abzulassen, um danach einen faulen Kompromiss zu vernebeln. Offenbar konnten sich die Führungsmannschaft im Bauernverband nicht vorstellen, wie sehr in vielen anderen Bereichen in Deutschland Frust und Zorn mit der Politik im Bund und den Ländern Ausmaße angenommen haben, die eine viel größere und umfassendere Aktionswoche erwarten lassen.

Es lässt sich gut vorstellen, wie der Bauernpräsident im vertraulichen Telefonat mit seinem Parteivorsitzenden Friedrich Merz kläglich jammerte: „Aber das habe ich doch gar nicht gewollt!“ Hat er ja auch nicht. Doch ist das längst egal. Denn ganz unfreiwillig hat der biedere Verbandspolitiker den Startschuss für eine Woche gegeben, die das gesamte Jahr 2024 in Deutschland mehr prägen könnte als sämtliche kommenden Bundestagsdebatten zusammen. Da Rukwied ohne völligen Gesichtsverlust und offener Basisrevolution die Aktionswoche nicht absagen kann, will er sie jetzt mit Pöbeleien und Hetze gegen Millionen unzufriedene Bürger im Lande in den Schmutz ziehen. Das soll ihm nicht gelingen! Wolfgang Hübner „

Na dann, lasset die Spiele beginnen. Ich freu mich drauf.

Foto Quelle: https://t.me/SpunktNEWS

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